Bergaufzug zum 550. Geburtstag Seelitzer Bergbau

Rochlitz war einst als „alte Bergstadt“ berühmt, abgebaut wurden Erze, Kohlen und Edelsteine. Die Bergwerke lagen dabei ringsum verstreut und das Zentrum war bei Seelitz. Wie auch die einst größte und wichtigste Silbergrube am Seelitzer „Vogelsang“, wo Johannes Mathesius (geboren in Rochlitz, Freund und Biograf Luthers sowie Prediger in St. Joachimsthal, wo 1520 die ersten Thaler geprägt wurden) das Handwerk des Bergmanns erlernt hat. Die Grube wurde 1468 erstmals erwähnt und taucht in alten Chroniken beständig auf. 1564 erlosch dort der Bergbau und 1904 hat man das Gelände eingeebnet und das Mundloch verschlossen. Dann wurde das Bergwerk vergessen, nur einige Forscher wussten davon. Sie haben 2007 in der Gemeinde vorgesprochen und gebeten, dass diese Geschichte erkundet und wieder erlebbar wird. Die Gemeinde hat das unterstützt und einen Aufruf gestartet. Im April hat sich dann bereits eine Arbeitsgruppe gebildet, sie hat einen Vereinsraum im Gemeindeamt erhalten und auch finanzielle Unterstützung. Seitdem besteht eine feste und vertrauensvolle Zusammenarbeit. 2009 hat der Verein sich gegründet, da mittels Bagger das Mundloch des alten „St. Johannes“ gesucht werden sollte (Pachtvertrag, Versicherung). Die Gemeinde hat den Verein immer unterstützt, so auch mit einer Vorfinanzierung bei der ersten Sanierung des Mundlochbereichs mit Fördermitteln 2011. Die Gemeinde steht als Nachfolger des Vereins bei Auflösung in der Satzung und ist auch Mitunterzeichner des Pachtvertrages am „Vogelsang“. Der Verein steht der Gemeinde bei Veranstaltungen mit kultureller Umrahmung zur Verfügung, bietet Führungen auf Nachfrage und zu festen Terminen an, betreibt Traditionspflege mit der jährlichen „Mettenschicht“ vor Weihnachten.

Hunderte Besucher jährlich zeigen sich begeistert vom Bergwerk und den Leistungen des Vereins, besonders seit in tausenden Ehrenamtsstunden bereits fast 2.000 Schubkarren Schlamm und taubes Gestein ausgefördert wurden. Damit wird der Stolln Meter für Meter „befahrbar“ gemacht, notwendige Sicherungsmaßnahmen waren immer wieder nötig.

Das Bergwerk ist natürlich besonders im Gemeindegebiet für die Bürger ein wertvoller Ort der Heimatgeschichte und auch für Touristen ein Anziehungspunkt. 

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